- Was kostet 1kWh Gas 2024 in Deutschland?
- Gaspreis berechnen
- Wie entstehen regionale Preisunterschiede
- Wie lautet die Prognose zur Gaspreisentwicklung?
- Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung
- Entlastung durch die Gaspreisbremse
- Wie haben sich die Gaspreise entwickelt?
- Häufige Fragen zu Gaspreis und Abrechnung
- Wieviel Gaskosten im Jahr sind normal?
- So können Sie die eigenen Gaskosten effektiv senken
Was kostet 1Kilowattstunde (kWh) Gas 2024 in Deutschland?
Stefanie Schäfers
Zuständige Redakteurin für den Bereich Strom & Gas
Stand: 24.06.2024
Der Durchschnittspreis für 1Kilowattstunde (kWh) Gas liegt hierzulande nach Angaben des Vergleichsportals Verivox bei 8,30 ct/kWh (für Neukunden bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh). Die tatsächlichen Kosten können für jeden Haushalt –abhängig von Tarif, Region und/oder Anbieter– variieren.Die günstigsten Gaspreise finden Sie in unserem Gaspreisvergleich.
Bei einem Haushalts-Verbrauch von 16.000kWh Gas sind das rund 1.328 €, die für das Gas zu zahlen sind. Folgende Tabelle zeigt die aktuellen Gaskosten pro Jahr bei einem Gaspreis von 8,30 Ct/kWh und unterschiedlichem Verbrauch.
Aktuelle Gaskosten nach Verbrauch bei einem Gaspreis von 8,30 Ct/kWh
Verbrauch pro Jahr | Gaspreis | Kosten pro Jahr |
---|---|---|
14.000 kWh | 8,30 ct/kWh | 1.162€ |
16.000 kWh | 8,30ct/kWh | 1.328€ |
18.000 kWh | 8,30ct/kWh | 1.494€ |
Quelle: Vergleich.de, Stand: 01.07.2024
So profitieren Sie von den aktuell relativ niedrigen Gaspreisen
Mit 8,30 ct/kWh ist der aktuelle Gaspreis niedriger als vor dem Ukraine-Krieg. Die Ursachen dafür sind der milde Winter und umfangreiche Sparmaßnahmen beim Gasverbrauch in der Wirtschaft und Privathaushalten. Vom relativ niedrigen Preis profitieren allerdings nur Kunden, die einen Vertrag mit einem Anbieter neu abschließen.
Bestandskunden mit älteren Verträgen sind an die bestehenden Konditionen und Preise gebunden. Es besteht aber ein Sonderkündigungsrecht, wenn Ihr Anbieter die Preise erhöht. Innerhalb von 2 Wochen nach Erhalt der Preiserhöhung können Sie Ihren Vertrag außerordentlich kündigen. Die Kündigung müssen Sie selbst durchführen, es reicht ein einfacher Zweizeiler. Jederzeit kündigen und vom aktuell niedrigen Gaspreis profitieren können Sie, wenn Sie einen Tarif in der Grundversorgung abgeschlossen haben.
Warum ist Gas 2024 so teuer?
Einige Maßnahmen der Bundesregierung sorgten zum Jahresauftakt 2024 für steigende Gaspreise. Zum einen fiel die Gaspreisbremse weg, mit der 2023 der Preis für Haushalte bei 12 ct/kWh gedeckelt wurde. Der Grund für den Wegfall ist das derzeitige Preisniveau. Nach Ansicht der Bundesregierung sind die Preise aktuell so niedrig, dass Gaskunden die Möglichkeit haben, zu einem günstigen Anbieter zu wechseln.
Zum anderen wurde zum Jahresbeginn die CO2-Abgabe erhöht. Das ist eine Steuer, die klimaschädliche Brennstoffe verteuert. So soll einen Anreiz entstehen, den Verbrauch zu verringern oder auf klimafreundlichere Technologien umzusteigen. 2024 stieg der CO2-Preis von 30 auf 45 € pro Tonne, 2025 wird die Abgabe auf 55 € erhöht.
Am 1. April 2024 wurde außerdem die vorrübergehende Reduzierung der Mehrwertsteuer von 19 % auf 7 % zurückgenommen. Das hat die Gaspreise ebenfalls erhöht.
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Der Gaspreis in Deutschland: Warum kommt es zu regionalen Preisunterschieden?
Aufgrund unterschiedlich hoher Netznutzungsgebühren gibt es in Deutschland regionale Unterschiede beim Erdgaspreis. Diese Gebühr zahlt der Gasanbieter für die Nutzung des örtlichen Verteilungsnetzes und gibt den Preis an den Kunden weiter. Da die Höhe der Netznutzungsgebühr in jeder Region anders ist und vom Alter und Zustand der Netze, der Besiedlungsdichte und der Geländeform abhängt, zahlen deutsche Gaskunden je nach Wohnort ganz unterschiedliche Gaspreise.
Darüber hinaus gibt es ein Ost-West-Gefälle und einen Stadt-Land-Unterschied. Die Gaskosten in den alten Bundesländern sind niedriger als in den neuen. Und Bewohner großer Städte zahlen weniger als Menschen auf dem Land.
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Wie lautet die Prognose zur Gaspreisentwicklung?
Wie entwickeln sich die Gaspreise 2024? Vermutlich werden sie steigen. Einen Beitrag leistet die zum Jahresbeginn 2024 gestiegene CO2-Steuer, mit der Gasanbieter verpflichtet werden, Verschmutzungsrechte für die von ihnen in Umlauf gebrachte CO2-Mengezu erwerben. Zum anderen sind höhere Netzgebühren und die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. April von 7 % auf 19 % für den Gaspreisanstieg verantwortlich.
Allerdings sind 2023 die Preise erheblich gesunken, nachdem sie im September 2022 den Höhepunkt erreicht hatten. Das liegt zum einen am milden Winter und zum anderen an den Einsparungen beim Gasverbrauch in Deutschland. Die Folgen der Kriege in der Ukraine und in Nahost können die Gaspreisentwicklung aber jederzeit wieder beschleunigen. Weitere Faktoren sind der Atom- und der Kohleausstieg, die die Nachfrage und somit auch den Erdgaspreis mutmaßlich steigen lassen werden.
Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung
Um die Belastungen durch extrem hohe Gaspreise für private Haushalte und die Wirtschaft abzufedern, hat die Bundesregierung einige Hilfen eingeführt.
- Am 1. Oktober 2022 wurde die Mehrwertsteuer auf Gas von 19 % auf 7 % gesenkt. Diese Maßnahme endetzum 1. März 2024.
- Private Haushalte und Unternehmen bekamen im Dezember 2022 als schnelle Hilfe eine Sonderzahlung in Höhe einer Monatsrechnung.
- 2023 sorgte eine Gaspreisbremse für reduzierte Gaspreise. Der Preis wurde für bis zu 80 % der verbrauchten Mengeauf 12 Cent pro Kilowattstunde abgesenkt.
Entlastung durch die Gaspreisbremse
Der Bund stoppte den Anstieg der Gaspreise für private Haushalte, für kleine sowie mittlere Unternehmen und für Vereine 2023 mit einer Gaspreisbremse. Ziel war es mit einer Deckelung des Gaspreises Verbraucher zu entlasten. Dabei wurde ein großer Anteil des Gasverbrauches subventioniert, indem der Staat die Kosten übernahm. Die Finanzierung der Gasbremse lief über den Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds (WSF).
Das gleiche Verfahren wird für Strompreise mit der Strompreisbremse eingesetzt.
Wie funktionierte die Gaspreisbremse?
Der Gaspreis wurde auf 12Cent pro Kilowattstunde festgelegt. Dieser Grenzwert galt für 80% des Verbrauches pro Jahr. Für die übrigen 20% musste ein Verbraucher den aktuell von seinem Anbieter geforderten regulären Gaspreis bezahlen. So sollte der Anreiz zum Sparen beim Gasverbrauch für jeden Haushalt erhalten bleiben.
Extraregelungen gab es zum einen für Nutzer von Fernwärme. Der gedeckelte Preis lag in diesem Fall bei 9,5Ct/kWh. Zum anderen für die Industrie. In diesem Bereich lag der Preisdeckel bei 7Ct/kWh für 70% des Verbrauches.
Wie wurde die Gaspreisbremse berechnet?
Der Gasanbieter berechnete das Kontingent von 80% Ihres Verbrauches anhand des im September 2022 geschätzten Verbrauches für 2023. Das geschah automatisch, sie als Kunde mussten nichts unternehmen. Der bei 12Cent pro Kilowattstunde gedeckelte Preis tauchte dann in Ihrer Abrechnung auf. Lag der reguläre Gaspreis darüber, übernahm der Staat diesen Anteil.
Wie lange galt die Gaspreisbremse?
Die Gaspreisbremse trat am 1.März 2023 in Kraft. Sie umfasste rückwirkend auch die Monate Januar und Februar. Die Bremse für Gaspreise sollte etwas länger als 1Jahr gelten, also bis Ende April 2024. Wegen der angespannten Haushaltslage läuft sie aber bereits Ende 2023 aus.
Was ist der Unterschied zwischen Gaspreisbremse und Gaspreisdeckel?
Der Begriff Gaspreisbremse bezieht sich auf das Vorgehen in Deutschland, bei dem Privathaushalte und kleinere sowie mittlere Unternehmen unterstützt werden. Der Gaspreisdeckel meint dagegen das Verfahren innerhalb der EU, bei dem große Wirtschafts- und Industrieunternehmen von einem gedeckelten Gaspreis profitieren. Häufig werden beide Begriffe im Sprachgebrauch gleichbedeutend verwendet, da sie denselben Vorgang beschreiben: Von staatlicher Seite wird für einen großen Anteil am Gasverbrauch eine Obergrenze für Gaspreise festgelegt. Für den darüber hinaus gehenden Verbrauch müssen die aktuellen Marktpreise gezahlt werden.
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Wie haben sich die Gaspreise in den vergangenen Jahren entwickelt?
Einige Jahre sind die Gaspreise gesunken. Zum Hintergrund: Seit der Liberalisierung des Energiemarktes im Jahr2006 können deutsche Gaskunden ihren Anbieter frei wählen. Doch während der Einkaufspreis für Gas seit 2013 stetig fiel, gab der Großhandel diese Ersparnisse erst 2016 an die Endverbraucher weiter. Während der Haushaltspreis für Gas im Jahr2008 bei 7,17 lag, kostete die Kilowattstunde Ende 2018 schließlich nur noch 5,93Cent.
Zu den Gründen für einige Jahre sinkende Preise auf dem Gasmarkt gehört die Verbesserung technischer Möglichkeiten, beispielsweise bei der Herstellung von Flüssiggas oder dem sogenannten „Fracking“ –einem Verfahren zur Gewinnung von Gas, das in undurchlässigem Gestein gebunden ist. Dies führte zu einem Überangebot an Gas auf dem Weltmarkt. Das Resultat: sinkende Preise.
Seit 2021 ist der Gaspreis auf Grund weltweit explodierender Einkaufspreise sprunghaft gestiegen. Erst zum Jahresbeginn 2023 endete der Anstieg und es kam zu Preisrückgängen.
Häufige Fragen zum Gaspreis und zur Abrechnung
Im Zusammenhang mit dem Preis für Gas und der jährlichen Abrechnung zum Gasverbrauch entstehen immer wieder die gleichen Fragen. Die wichtigsten haben wir beantwortet.
Was ist der Grundpreis und der Arbeitspreis beim Gas?
Der Gaspreis, den Sie zahlen müssen, setzt sich aus dem Arbeitspreis und dem Grundpreis zusammen.
- Der Grundpreis enthält alle festen Kosten wie Steuern, Abgaben, eine Gebühr für die Nutzung des Gasnetzes und die Gaszählermiete.
- Der Arbeitspreis beziffert Ihren wirklichen Gasverbrauch anhand der genutzten kWh.
Auf der jährlichen Rechnung wird der Arbeitspreis mit dem Grundpreis zusammengerechnet.
Was sind Abschlagszahlungen?
Mit den durch den Versorger festgelegten monatlichen Abschlagszahlungen zahlen Sie Ihren voraussichtlichen Gasverbrauch. Zur Berechnung dieser Zahlungen werden Ihr vermuteter Jahresverbrauch sowie aktuelle Energiekosten und der Grundpreis Ihres jeweiligen Tarifes herangezogen. Anders ausgedrückt: Die erste Berechnung Ihrer Abschläge basiert auf einer „Schätzung“, die auf 12Monate umgelegt wird. Ergibt sich nach Ablauf von 12Monaten eine Überzahlung, erhalten Sie eine Gutschrift des Betrages. Haben Sie zu wenig gezahlt, müssen Sie eine Nachzahlung tätigen.
Was bedeutet die Angabe in Kubikmetern auf meinem Gaszähler?
Ihr Gaszähler zeigt Ihren Verbrauch in Kubikmeter (m³) an. Diese Angabe wird von Ihrem Gasanbieter bei der Abrechnung in kWh umgerechnet. Daher ist der Gaspreis pro kWh für Ihren Tarif und beim Vergleich verschiedener Gasanbieter entscheidend.
Was bedeutet Preisgarantie beim Gas?
Tarife mit einer Preisgarantie sichern Ihnen den vereinbarten Preis für einen bestimmten Zeitraum zu, etwa für 12Monate oder 2Jahre. Sie haben damit Planungssicherheit und müssen für die Vertragslaufzeit nicht mit Preiserhöhungen rechnen. Auf der anderen Seite können Sie auch nicht von sinkenden Preisen profitieren.
Tipp
Vorsicht! Die Preisgarantie bezieht sich oft nur auf einen Teil des Preises, nämlich den Arbeitspreis, also den für Ihren tatsächlichen Verbrauch. Der zweite Bestandteil, der Grundpreis, ist von der Garantie häufig ausgenommen. So sichern sich Unternehmen zum Beispiel gegen mögliche Steuererhöhungen ab, die den Grundpreis erhöhen würden.
Wieviel Gaskosten im Jahr sind normal?
Rund jeder zweite deutsche Haushalt heizt mit Erdgas. Als Durchschnittswert gilt derzeit ein Verbrauch von rund 160kWh/qm pro Haushalt. Bei der Berechnung des Gasverbrauchs ist in erster Linie die Größe der jeweiligen Wohnung oder des Hauses ausschlaggebend. Wenn Sie Ihren eigenen durchschnittlichen Gasverbrauch für die Heizung schätzen wollen, können Sie eine simple Faustformel nutzen:
Wohnungsgröße x Durchschnittsverbrauch = Gasverbrauch
Unter Berücksichtigung des aktuellen durchschnittlichen Gaspreises für Neukunden ergeben sich demnach folgende jährliche Gaskosten:
Durchschnittliche Gaskosten nach Wohnungs- und Hausgröße
Größe der Wohnung | Gasverbrauch / Jahr | Gaskosten / Jahr (8,30Cent/kWh) |
---|---|---|
50 qm | 8.000 kWh | 664€ |
70 qm | 11.200 kWh | 929€ |
100 qm | 16.000 kWh | 1.328€ |
150 qm | 24.000 kWh | 1.992€ |
Quelle: Vergleich.de, Stand: 01.07.2024
Für die Höhe des tatsächlichen Gasverbrauchs spielen weitere Faktoren eine Rolle:
- Art und Lage des Hauses
- Alter und Zustand des Gebäudes
- Anzahl und Gewohnheiten der im Haushalt lebenden Personen
- Nutzungsart des Erdgases: Geht es allein um das Heizen? Oder steigern die Warmwasserbereitung sowie das Kochen mit Gas Ihren individuellen Gasverbrauch?
Ist Ökogas teurer?
Wer mit Ökogas den Umweltschutz unterstützen will, muss nicht zwangsläufig tiefer in die Tasche greifen. Sowohl der Preis für Bio- als auch für Ökogas können mit herkömmlichen Gastarifen mithalten. Viele Verbraucher setzen auf klimafreundliche Varianten von Erdgas. Besonders zwei Formen spielend dabei eine Rolle.
- Ökogas: Bei dessen Bezug wird der C02-Anteil, der bei der Förderung und Verbrennung des Erdgases entsteht, neutralisiert. Dabei wird die freigesetzte CO2-Menge berechnet und als Ausgleich an andere Stelle gebunden.
- Biogas: Es entsteht bei der Zersetzung organischer Stoffe wie Jauche, Raps oder Mais.
Kurzum: Vergleichenlohnt sich –auch hier!
Tipp
Erhöht Ihr Versorger die Gaspreise, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Das heißt, Sie dürfen Ihren Vertrag kurzfristig kündigen, selbst wenn die Mindestlaufzeit noch nicht verstrichen ist. Ihre Sonderkündigung muss in der Regel spätestens einen Kalendermonat vor Tarifumstellung –schriftlich und per Einschreiben– an den Gasanbieter erfolgen. Außerdem gilt: Weist Ihr Versorger Sie im Zuge der Preiserhöhung nicht auf Ihr Sonderkündigungsrecht hin, ist die Preiserhöhung ungültig.
So können Sie die eigenen Gaskosten effektiv senken
Ein großes Einsparpotenzial haben Sie, wenn Sie bislang noch nie gezielt einen speziellen Gasanbieter gewählt haben. Dann nämlich übernimmt automatisch der regionale Grundversorger die Belieferung mit dem benötigten Gas –und das kann zu einem sehr teuren Tarif geschehen. Ziel ist es daher, den Gaspreis der Anbieter in Ihrer Region zunächst gezielt zu vergleichen.
Darüber hinaus gibt es einfache Maßnahmen, mit denen Sie im Alltag Ihren Gasverbrauch und Gaskosten verringern können. Dazu gehören:
Tipps für weniger Gasverbrauch
- Heizungsanlage regelmäßigfachgerecht warten
- Heizkörper nicht verdecken
- im Winter nur Stoßlüften
- Isolierfolie hinter der Heizung anbringen
- Duschen statt Baden
- alte Wärmepumpen austauschen
- schlecht isolierte Fenster ersetzen